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So schmeckt Porz: Mahou Kaffeerösterei

So schmeckt Porz: Mahou Kaffeerösterei

Mitten in Porz Wahn betreibt Jens Hermann zusammen mit seiner Frau und einem kleinen Team die Kaffeerösterei Mahou. Hier bekommt der Kunde nicht nur hervorragenden, im traditionellen Trommelröstverfahren handgefertigten Kaffee, sondern auch spannendes Hintergrundwissen. „Was meint ihr, bei wie viel Grad die Bohnen geröstet werden?“ Wir stehen um eine Ansammlung von großen Holzfässern und Säcken mit ungerösteten Kaffeebohnen herum und schauen uns fragend an. „Bei wie viel Grad würdet ihr denn Lasagne im Ofen backen?“ gibt Jens uns einen Hinweis. Dem Röstmeister liegt am Herzen, dass die Kunden verstehen, was sie bei ihm kaufen. Er möchte seine Kreationen nicht allein Kaffeeliebhabern und Experten anbieten, sondern sieht das Mahou eher als Ort für jedermann. Aufschlussreiche Informationen und eine fachkundige Beratung, die trotzdem leicht verständlich ist, gehören natürlich dazu.

In den Holzfässern vor uns lagern die frisch gerösteten Kaffeebohnen aus den verschiedensten Anbaugebieten der Welt. Jedes Fass und sein Inhalt haben ein eigenes Aroma und die Bohnen lassen sich zu beliebigen Kaffeemischungen kombinieren. Jens bietet nicht nur die fertigen Sorten No. 1, No. 2, No. 3 und No. 7 an, er mischt für seine Kunden auch gerne individuelle Kreationen nach deren Wünschen. Die können dann entweder direkt vor Ort verkostet oder abgepackt mit nach Hause genommen werden. So oder so bekommt der Kunde einen kleinen Zettel mit der „Formel“ für seine persönliche Kaffeemelange, so dass er diese bei seinem nächsten Besuch nachbestellen oder weiter verfeinern kann.

Während sich neben uns die Kaffeebohnen in der großen Trommel der Röstmaschine drehen, erzählt Jens uns von seinen verschiedenen Projekten. Hochzeitspaare können sich bei ihm ihren eigenen Kaffee zusammenstellen und dann in kleinen hundert Gramm Packungen als Präsente ihren Gästen mitgeben. Oder sie mieten gleich eines der beiden Kaffeeräder, der mobilen Kaffeebar des Mahou, inklusive Barista. Er hält kurz inne, nimmt mit dem Probenzieher einige der nun leicht bräunlich werdenden Bohnen aus dem Röster. Durch die Hitze versuchen Feuchtigkeit und Gase aus den Bohnen zu entweichen, bis der Druck irgendwann zu groß wird und die Zellwände der Bohnen platzen, der sogenannte „first crack“. Die Bohnen riechen jetzt nach Popcorn.

Ein weiteres sehr beliebtes Projekt ist sein limitierter „Black Label“ Kaffee, mit dem der bekennende Whisky-Fan versucht hat, den typischen Geschmack dieses Destillats einzufangen. Da Teile der Bohnen aus Kuba stammen, muss er sich allerdings nach der dortigen Planwirtschaft richten, was wiederum dazu führt, dass der Kaffee nur einmal im Jahr im Herbst und nur in begrenzter Menge verfügbar ist.

Die No. 7 hat Jens übrigens eigens für Porz erschaffen. Der Name entstand jedoch nicht, weil er sich bei der Nummerierung verzählt hat, die „7“ ist schlicht und einfach die Bezirksnummer, die der Bezirk Porz von der Stadt Köln erhalten hat. Für seine Schöpfung ließ Jens sich von der Natur der Wahner Heide aber auch vom geschäftigen Treiben des nahen Flughafens Köln/Bonn inspirieren. Herausgekommen ist ein weicher, vollmundiger Kaffeegenuss, dem er den Beinamen „Vorstadtkaffee“ gegeben hat.

Diesen und alle anderen Sorten kann man direkt im liebevoll eingerichteten und stets nach frischem Kaffee und gerösteten Kaffeebohnen duftenden Ladenlokal genießen. Da das Mahou in erster Linie eine Rösterei und kein Café ist, sind die Sitzgelegenheiten allerdings etwas begrenzt (bei schönem Wetter gibt es draußen einige zusätzliche Tische und Stühle). Auch eine Speisekarte sucht man daher vergebens. Die mit süßen Köstlichkeiten gefüllte Vitrine kann aber durchaus den kleinen Hunger besänftigen und bietet die passenden Begleiter zum Kaffee.

Text: Jan Bilder: Johanna


Mahou Kaffeerösterei
Heidestraße 8
51147 Köln
mahou-coffeehouse.com

Blog der Rösterei

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