Dagmar – Die Greifvogel-Retterin
Seit 2014 leitet Dagmar Schröter die Greifvogelschutzstation auf Gut Leidenhausen in Köln Porz. Zusammen mit ihren Mitarbeitern und Helfern päppelt sie dort kranke und verletzte Eulen, Falken, Bussarde und andere Greifvögel wieder auf um sie wieder gesund und voller Energie in die Natur zu entlassen.
Wir waren zu Besuch auf Gut Leidenhausen und haben Dagmar und ihrem Team ein wenig über die Schulter geschaut und uns ein wenig über die Station erzählen lassen. Zum Abschluss des Tages durften wir dann auch noch dabei sein, wie einer ihrer Patienten, ein wunderschöner Mäusebussard, wieder in die Natur entlassen werden konnte und sich sogleich majestätisch in die Lüfte aufschwang.
Nicht alle Vögel können in die Natur entlassen werden
Leider ist dies nicht immer möglich. Die Quote der Vögel, die wieder in die Natur entlassen werden können, liegt bei ca. 60%. Bei manchen Vögeln sind die Verletzungen einfach zu schwerwiegend, als dass sie jemals selbstständig überleben könnten. Sie finden auf Gut Leidenhausen ein dauerhaftes neues Zuhause und interessierte Besucher können diese Könige der Lüfte im öffentlichen Bereich der Station an Sonn- und Feiertagen bewundern. (Die für die Auswilderung bestimmten Vögel sind im nicht-öffentlichen Bereich der Station untergebracht, damit sich diese, zu ihrem eigenen Schutz, nicht zu sehr an Menschen gewöhnen.)
Gepflegt werden alle Vögel selbstverständlich gleichermaßen. Neben der tierärztlichen Versorgung umfasst dies vor allem die ausgewogene artgerechte Ernährung. Hierfür gibt es auf der Station eine eigene Rattenfarm. Diese dürfen als einzige Nahrungsquelle lebend verfüttert werden, um sicherzustellen, dass die Greifvögel nach der Auswilderung auch selbstständig jagen und sich ernähren können. Denn trotz des natürlich angelegten Instinktes muss dies trainiert werden.
Krankenhaus mit Bildungsauftrag
Doch nicht nur die Vögel werden auf Gut Leidenhausen ausgebildet. Neben interessierten Besuchern, kommen vor allem auch viele Schulklassen nach Porz um sich über die Greifvögel zu informieren. Dazu gibt es die Möglichkeit von privaten Gruppenführungen oder den regelmäßig kostenlos stattfindenden öffentlichen Führungen. Diese können zusätzlich mit einer Führung durch das anliegende Haus des Waldes kombiniert werden. Anschließend lädt das Café Leidenhausen noch ein wenig zum Verweilen in den historischen Gemäuern ein.
Im Kopf behalten sollte man jedoch, dass die Greifvogelschutzstation in erster Linie ein Krankenhaus für verletzte Tiere ist. Wer also auf eine Flugshow oder Ähnliches hofft, wird sich mit den großen Alu-Vögeln des nahen Flughafens Köln/Bonn begnügen müssen.
Wie Ihr die Greifvogelschutzstation unterstützen könnt!
Spenden
Der einfachste Weg ist natürlich eine Geldspende. Diese werden sowohl für Futtermittel als auch die Erhaltung der Volieren und zur Deckung der vielen sonstigen Kosten gebraucht.
Das Spendenkonto:
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln e.V.
Sparkasse Köln Bonn
IBAN: DE02 3705 0198 0001 0029 71
BIC: COLSDE33
Stichwort: Greifvogelschutzstation
Eine Spendenbescheinigung wird ausgestellt.
Ehrenamtliche Mitarbeit
Die Schutzstation sucht immer dringend ehrenamtliche Mitarbeiter, die an Wochenenden und Feiertagen die Aufsicht auf der Station übernehmen können. Natürlich werden Interessenten vorher eingearbeitet.
Praktika und FÖJ
Die Anmeldung für ein FÖJ erfolgt über den LVR-Rheinland (Einsatzstelle Waldschule, Gut Leidenhausen)
Interessenten, die gerne ein Praktikum (1 Tag bis 4 Wochen, ggf. auch länger) auf der Station machen möchten, können sich direkt an die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald wenden.
E-Mail:
Auf Hilfe und Spenden angewiesen
Träger der Greifvogelschutzstation ist seit fast 25 Jahren die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln e.V., welche die Station vor der Schließung rettete, als die Stadt Köln diese nicht länger finanzieren konnte. Als gemeinnütziger Verein ist sie aber dringend auf Hilfe in Form von Spenden und ehrenamtlichen Engagement angewiesen. Wer helfen möchte, findet links auf dieser Seite einige Informationen dazu.
Eine besondere Form der Hilfe stellt außerdem noch die Tierpatenschaft dar, welche, je nach Art des Greifvogels, zwischen 60-100€ kostet. Die Patenschaftsbeiträge werden dabei ausschließlich zur Finanzierung der Futtermittel und Pflegekosten verwendet und kommen somit unmittelbar den Tieren zugute. Neben der Patenschaftsurkunde werden die Paten im Herbst eines jeden Jahres zu einem „Greifvogelpatentag“ eingeladen.
Was tun, wenn ich einen verletzten Greifvogel finde?
Verletzte, verwaiste oder hilflose Greifvögel und Eulen können, bei vorheriger telefonischer Anmeldung, auf die Station gebracht werden (um sicher zu stellen, dass Jemand vor Ort ist).
Ansonsten ist im Kölner Stadtgebiet die Tierrettung der Berufsfeuerwehr gerne bereit den Vogel beim Finder abzuholen und auf die Station zu bringen. Dafür gibt es eine spezielle Räumlichkeit zu der die Einsatzkräfte Zugang haben und Vögel rund um die Uhr einliefern können.