Winterhilfe für Obdachlose

Das Leben auf der Straße ist hart. Das gilt im Sommer, aber natürlich insbesondere im Winter und im schlimmsten Fall bei Schnee und Minustemperaturen. Dabei sollte niemals vergessen werden, dass Obdachlose selbstbestimmte Menschen sind. Die Lebensgeschichten und Gründe weshalb sie auf der Straße leben sind vielfältig und oftmals gibt es persönliche Motive weshalb sie nicht in Notunterkünften übernachten möchten. Sei es z.B. aus Angst vor Diebstahl und Gewalt oder weil sie ihren Hund nicht mitnehmen dürften.
Der erste Schritt zur Hilfe ist entsprechend immer der Zwischenmenschliche. Ein freundliches und respektvolles Begegnen und die Frage, ob der Gegenüber Hilfe braucht und möchte. Für alles Weitere und wie/wo Ihr sonst helfen könnt, haben wir im heutigen Türchen ein paar Informationen und Anlaufstellen gesammelt.
Wichtige Informationen zur Winterhilfe der Stadt Köln findet Ihr hier.
Notruf
Bei akut gefährdeten und hilflosen Menschen, die z.B. nicht ansprechbar sind, ist grundsätzlich der Notruf über die 112 zu wählen.
Hotline & Kältegänge
Die Stadt bietet über die Telefonnummer 0221 / 474 555 45 eine Anlaufstelle für Bürger, denen Menschen aufgefallen sind, die bei frostigen Temperaturen draußen schlafen. Außerdem organisiert die Stadt mit freiwilligen Helfern regelmäßig Kältegänge um die Menschen anzusprechen und Plätze in den Notunterkünften zu vermitteln.
Versorgungsgänge & Kältebus
Der Verein Freunde der Kölner Straßen und ihrer Bewohner e.V. engagiert sich seit fünf Jahren für Obdachlose. Jeden Montag und Mittwoch (nicht nur im Winter) organisiert der Verein Versorgungsgänge, bei denen die Freiwilligen Essen, Kleidung, Hygieneartikel und vor allem auch Menschlichkeit verteilen.
Außerdem organisiert der Verein den Kölner Kältebus. Dieser ist jedoch weder Not- noch Sammeldienst. Die freiwilligen Helfer können nur dort helfen, wo Hilfe auch gewollt ist. Bevor man also die Hotline des Kältebus wählt, sollte man vorher fragen, ob Hilfe überhaupt gewollt ist. Im Notfall ist hingegen immer direkt der Rettungsdienst über den Notruf zu verständigen.
Andere Vereine die Versorgungsgänge machen und sich über Spenden, Mitglieder und helfende Hände freuen: die aus Porz kommenden Street Angels Cologne, die Helping Hands Cologne und Care4Cologne.
Sachspenden
Gerade in der Weihnachtszeit ist die Spendenbereitschaft besonders groß. Das ist natürlich grundsätzlich positiv, führt aber auch dazu, dass die Lager der Einrichtungen teilweise voll sind. Entsprechend kann nicht jede Sachspende jederzeit überall angenommen werden. Trotzdem gibt es immer Dinge, die dringend benötigt werden. Entsprechend heißt auch hier das Zauberwort „Kommunikation“: Fragt bei den Einrichtungen und Vereinen nach, was aktuell benötigt wird. Auch die ResoDienste der Stadt Köln helfen gerne und können Euch sagen, bei welchen Einrichtungen aktuell z.B. Kleiderspenden gesucht werden.
Geldspenden
Geldspenden werden bei allen Vereinen und Einrichtungen dankend entgegengenommen.
Ein Mülheimer Verein für obdachlose Frauen
Besonders schwierig ist das Leben auf der Straße für Frauen. Um diese besondere Gruppe kümmert sich Heimatlos in Köln e.V. Der Mülheimer Verein wurde von Linda Rennings gegründet, die selber jahrelang am eigenen Leib erlebt hat, welchen Schwierigkeiten obdachlose Frauen ausgesetzt sind.