Now Reading
Mit diesen Fasern schlagt ihr Väterchen Frost ein Schnippchen

Mit diesen Fasern schlagt ihr Väterchen Frost ein Schnippchen

Das heutige Türchen richtet sich an alle strick- und häkelbegeisterten Menschen. Das Team des, aus Köln-Mülheim stammenden, Blogs Ylle.de verrät Euch heute welche Kunst- und Naturfasern sich besonders gut für wärmende Winterkleidung eignet.

Gerade hat sich noch der Herbst von seiner schönsten und buntesten Seite gezeigt und ehe man sich versieht, ist es auch schon wieder Winter und die Weihnachtsmärkte öffnen ihre Pforten. Damit ihr  euch beim Glühwein im Veedel nicht den Allerwertesten abfriert, ist die richtige Kleidung das A und O. 

Neben klassischen Naturprodukten wie Wolle haben sich dafür mittlerweile auch moderne Kunstfasern bewährt, die sich ebenso gut zu Gewebe verarbeiten lassen. Sie besitzen besondere Eigenschaften und sind den natürlichen Materialien damit in vielen Punkten sogar überlegen. In diesem Beitrage stellen wir euch verschiedenen Fasertypen vor, mit denen ihr warm und trocken durch die nasskalte Zeit kommt. 

Gut zu wissen: Fasern mit hydrophilen Eigenschaften sollen Feuchtigkeit vom Körper wegtransportieren, wohingegen das Wasser bei hydrophoben Textilien aufgrund der feinen Gewebestruktur abperlt.

Naturfasern

Naturfasern, auch Eiweißfasern genannt, sind pflanzlichen oder tierischen Ursprungs und in ihrer Zusammensetzung der menschlichen Haut recht ähnlich. Sie sind schmutzabweisend, geruchshemmend und atmungsaktiv und besitzen ein hervorragendes Wärmerückhaltevermögen.

Zudem wirken Naturfasern feuchtigkeitsregulierend, denn sie können bis zu einem Drittel Ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und wieder an die Umgebung abgeben. Aus diesem Grund eignen sie sich generell sehr gut für Pullover, Mützen, Schals, Jacken oder Mäntel, sind allerdings als hautnahe Kleidungsschichten in der kalten Jahreszeit nicht geeignet.

Diese Naturfasern halten Sie im Winter mollig warm:

  • Schafwolle wirkt temperaturausgleichend und nimmt kaum Schmutz auf.
  • Alpaka ist besonders langlebig, undurchlässig für UV-Strahlen und sogar 3x reißfester als Schafwolle.
  • Merino stammt vom gleichnamigen Schaf, ist äußerst pflegeleicht und riecht auch nach mehrmaligem Tragen kaum.
  • Das Haar des Angora-Kaninchens ist besonders fein und leicht, aber dennoch um ein Vielfaches wärmer als Schafwolle. Grund dafür sind die vielen kleinen Luftkammern, die wie eine Isolierung wirken und die warme Luft am Körper halten.
  • Die ebenfalls sehr feinen Kaschmir-Fasern stammen von der Himalaya-Ziege und besitzen eine hervorragende Wärmeisolation. Im Gegensatz zu anderen Wollarten haben sie aber ein vergleichsweise geringes Gewicht und ist daher auch sehr angenehm zu tragen.

Diese Naturfasern sind für warme Kleidung nicht geeignet:

  • Baumwolle ist zwar besonders strapazierfähig und besitzt nur ein geringes Allergiepotential. Da sie allerdings eher kühlt als wärmt ist sie für Winterbekleidung ungeeignet.

Info: Die Verwendung von Naturfasern ist in Hinblick auf den Tierschutz leider oft bedenklich, daher solltet ihr die Herkunft des Produktes möglichst immer genau hinterfragen.

Kunstfasern

Kunstfasern sind Fasern, die über ein chemisches Verfahren (künstlich) hergestellt werden, daher werden sie häufig auch als Chemiefasern bezeichnet. Man unterteilt diese wiederum in zwei Arten:

Zellulosefasern gewinnt man, wie der Name schon vermuten lässt, aus Zellulose, wohingegen synthetische Fasern aus Kohle oder Erdöl erzeugt werden. Zellulosefasern wie Viskose, Modal oder Acetat werden überwiegend aus Holzfasern gewonnen und zeichnen sich durch ein besonders angenehmes Tragegefühl aus. Sie wirken allerdings nicht isolierend und sind daher an kalten Tagen auch nicht wirklich tragbar. 

Textilien aus synthetischen Fasern nehmen hingegen nur wenig Wasser auf und trocknen daher sehr schnell. Überdies besitzen sie eine gute Isolation, daher eignen sich Kunstfasern nicht nur besonders gut für Sportbekleidung, sondern halten im Winter als Funktionsunterwäsche die Wärme am Körper. Im Vergleich zu Naturfasern haben sie eine höhere Reißfestigkeit, sind extrem haltbar und knittern zudem nicht so leicht.

Gut zu wissen: Kunstfasern neigen bei starker Reibung und geringer Luftfeuchtigkeit zu elektrostatischer Aufladung, wodurch Sie leichter verschmutzen und leichter an Haaren oder dem Körper „kleben“ bleiben. 

Mit diesem Synthetik-Fasern ist Frieren ab sofort passé: 

  • Polyester ist sehr reißfest und wasserabweisend. Als Mischgewebe in Verbindung mit anderen Materialien hält es sehr warm, daher wird es häufig als Innenfutter für Mäntel und Jacken, aber auch als Auskleidung für Schlafsäcke verwendet.
  • Bei Polyacryl handelt es sich, genau wie bei Polyester, um eine Kunstfaser auf Erdölbasis. Diese hat einen wollähnlichen Charakter und ist wärmespeichernd, wodurch sie sich sehr gut für Pullover, Jacken, Socken oder andere Strickwaren eignet.
  • Fleece wird vor allem für Funktionsbekleidung (z.B. in Form von Mützen, Jacken, Pullovern, Handschuhen oder Schals) verwendet, da es nicht nur die Wärme am Körper hält, sondern in Kombination mit anderen Materialien auch wind- und wasserabweisend wirkt.


Kommentare anzeigen (0)

Hinterlasse eine Antwort

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

Scroll To Top